Unser Heimathaus
Das Heimathaus ist das ehemalige Rathaus von Borghorst und wurde 1887 von dem Münsteraner Architekten Anton Nordhoff entworfen und errichtet. Es bietet mit seinen zwei Flügeln eine eindrucksvolle und harmonische Ausnutzung des Eckgrundstücks. Die Lösung mit den zwei gleichschenkligen Gebäudeflügeln bot sich für die damalige Situation an, denn der Bau wurde zunächst zur einen Hälfte als Post, zur anderen als Amtshaus errichtet und genutzt. In den architektonischen Entwurf des Gebäudes schlug sich der Patriotismus der Gründerjahre nieder, ist doch der Grundriss in der Form des preußischen Reichsadlers angelegt. Damit hatte die Gemeinde Borghorst etwas Besonderes, denn, wie es scheint, gibt es in ganz Deutschland keine Parallele zu dieser Idee.
Eine andere Besonderheit des Gebäudes bildet der Turm mit seiner barocken, kupfergedeckten Haube. Er ist nämlich die ziemlich getreue Nachbildung der Turmhaube der alten Stiftskirche. Zur Zeit der Planung des Rathauses wurde die alte Stiftskirche abgerissen, um einem neuen, großen neugotischen Kirchenbau Platz zu machen. Da der Abbruch damals durchaus nicht unumstritten war, versuchten die Borghorster, sich auf diese Weise wenigstes ein Stück ihrer Erinnerung an das alte Stift und die Kirche zu bewahren.
Im übrigen lehnt sich der Bau mit seinen Staffelgiebeln mit Muschelaufsatz und dem übergiebelten Portal an Elemente der Renaissancearchitektur an.
Nach der kommunalen Zusammenlegung der Städte Borghorst und Burgsteinfurt zur neuen Stadt Steinfurt war die Verwaltung der Stadt in sechs verschiedenen Gebäuden untergebracht. Somit wurde mit dem Bau des neuen Rathauses begonnen. Nach der Fertigstellung ging das alte Borghorster Rathaus 1982 in den Besitz des Heimatvereins über. Mit enormer Einsatzfreude und der Tatkraft seiner zahlreichen Mitglieder wurde das Heimathaus eingerichtet. Seit seinem Bestehen ist dieses Heimathaus eine Stätte der Begegnung geworden.
Der Heimatverein wollte kein Museum schaffen, sondern eine Stätte der Begegnung. So finden im Hause neben vielen Ausstellungen von Borghorster Hobby- Malern und Schnitzern auch plattdeutsche Abende und Diavorträge statt. Es kann sogar wieder im ehemaligen Rathaus geheiratet werden. Beginnen wir den Gang durch das Heimathaus im Erdgeschoss. Gleich im Eingangsbereich des ehemaligen Rathauses fällt ein eichenholzumrandetes, handgemaltes Bild zur Stadtgeschichte von Borghorst auf.
Es zeigt verschiedene Bauwerke aus der Borghorster Geschichte: auf der linken Seite die alte Stiftskirche, das Stadthaus, die Marienkirche, und das Stiftskreuz. Auf der rechten Seite erkennt man das Stift Borghorst mit dem Bildstock vom Schulzenhof Raestrup, die Nikomedeskirche, eine Häuserzeile an der Emsdettener Straße; unten eine Handwebstube und eine Darstellung vom Stift Borghorst. In der Mitte des Bildes erkennt man die Aloysiuskapelle, darüber in schmucker Handschrift die Stadtgeschichte. Dieses Bild wurde Ende der 50er Jahre vom Malermeister und Heimatfreund Bernhard Greufe gemalt.
Das „Schniggenhues“
Der Raum wird gerade neu renoviert.
Die Besucher betreten das „Bürgermeister – Zimmer“
Wir betreten das Zimmer und sehen die Bilder der Bürgermeister und Amtmänner seit 1870. Wir lesen aber auch die Namen der über 30 Borghorster Hobbykünstler, die im Heimathaus ausstellten. Auf Bildtafeln sehen wir die Borghorster Ehrenbürger und die Pfarrer der ev. und kath. Kirchengemeinden. Auffallend im nächsten Zimmer die Vitrinen mit der Trachtenpuppensammlung und den Borghorster Heimatbüchern.
„Haugen Stuoben“
Im „Haugen Stuoben“ kann wieder geheiratet werden. Der ehemalige Ratssaal dient als Veranstaltungsraum mit tollem Ambiente. Der Verein nutzt den Raum für Veranstaltungen wie Liederabende, Diavorträge oder auch plattdeutsche Abende. Allerdings dient der Raum auch der Trauer und Besinnung. Es liegt das „Buch der Erinnerung“ aus, in dem die Totenbriefe von 890 Gefallenen und Vermissten aus dem Zweiten Weltkrieg verewigt sind.
Tante Emma Laden
Bonbons für die kleinen Besucher findet man im Tante Emma Laden. Der Laden erlaubt einen Blick zurück auf ein vergangenes Einkaufserlebnis.
Spinn- und Webstube
Die Geschichte vom Flachs zum Tuch erleben Besucher in der Spinn- und Webstube. Borghorst als Dokmakerstadt wird auch im Heimathaus aufrecht gehalten. Alle im Raum ausgestellten Tücher wurden auf dem „Kleinen Münsterländer“ Webstuhl hergestellt, der vier Schäfte und sechs Tritte hat und aus den 40er Jahren stammt.
Altes Schlafzimmer
Vorbei an der Seilerei und der Uhrmacherwerkstatt gehen wir durch die Küche ins nachgebildete Schlafzimmer, wo Kleidungsstücke einfach in den Mantelstock kamen.
Tenne
Auf dem westlichen Boden betritt man durch die Niendüör die Tenne mit Koh- und Piärdsied. Viele landwirtschaftliche Geräte und Utensilien wie Plumsklo, alte Pflüge und Eggen, Schlapphüte, Dreschflegel und die Arbeitsgeräte des Hausschlächters sind hier zu finden.
Im östlichen Boden befinden sich vier Ausstellungsräume:
Wir sehen den Ausstellungsraum einer Weißnäherin, den Schumacher in seiner Werkstatt, die Schulklasse sowie eine Apotheke.
Näherei
Schuhmacher
Schulklassen
Apotheke
Neugierig geworden???
Dann besuchen sie unser Heimathaus! Das Heimathaus Borghorst ist an ausgewählten Sonntagen in der Zeit von 15:00 – 17:30 Uhr für Besichtigungen geöffnet. Bitte schauen Sie in den Veranstaltungskalender. Dort sind die Termine aufgeführt. Besuchergruppen bieten wir Führungen und Besichtigungen nach Anfrage an.
Auskunft erteilt der 1. Vorsitzende Alfred Heptner, Königskämpe 17, 48565 Steinfurt, 02552-2822